Inhaltlich spannend und technisch reibungslos ging gestern Abend der erste Horse Talk 2021 der Berner Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) über die Bühne. Zur Frage, wohin mit dem Pferdemist? wurden interessante Zahlen und Lösungsansätze präsentiert. Für einmal also war im Wortsinn viel Mist ganz gut verpackt.
Zum Beispiel lautete eine Frage: Wieviel Pferdemist fällt täglich in der Schweiz an? (Gerne darfst Du nun raten, die Antwort findet sich weiter unten). Um die doch beträchtliche Menge Mist in den Griff zu bekommen, gibt es zwei Lösungsansätze: Einerseits die Reduktion des Mistanfalls. Das kann anhand des Haltungssystems (Paddock, Auslauf, Weide) oder des Einstreutyps (Matratzeneinstreu) erreicht werden. Andererseits kann der Mist wieder verwendet werden, dank Kompostierung oder Verarbeitung zu Biogas und Biotreibstoffen. Mit einem ausführlichen Blick in die Praxis wurde jedoch auch klar, dass die Kompostierung des Pferdemistes nicht nur Vorteile hat. Denn sie ist zeitaufwändig und kostspielig. Einstreu wie Bio-Waldboden bieten da gute Alternativen. Bezüglich der Weiterverarbeitung des Pferdemistes wurde zwar konstatiert, dass Biomasse ein knappes Gut ist. Doch muss die Biogasausbeute aus Pferdemist gesteigert werden, um diesen zu einem ökonomisch attraktiven Co-Substrat zu machen, was wiederum eine optimierte Vorbehandlung nach sich zieht. An der HAFL wird deshalb zur stofflichen und energetischen Nutzung von Pferdemist geforscht.
Der nächste Horse Talk widmet sich am 13. April dem Thema "Richtig (An-)Weiden". Auch für diesen Anlass profitierst Du als Mitglied des Vereins Pro Pferd von einer reduzierten Anmeldegebühr (CHF 20 statt CHF 30). Abermals stehen spannende Themen auf dem Programm, die man nicht verpassen sollte.
Nur noch bis am Freitag 26. März habt Ihr die Möglichkeit, per Zirkularbeschluss für die Mitgliederversammlung 2021 des Vereins Pro Pferd abzustimmen.
Und übrigens, pro Tag fallen in der Schweiz rund 3'850 Tonnen Pferdemist an.
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